Der christliche Glaube

Was ist das Kernthema im christlichen Glauben?

Der Kern des christlichen Glaubens ist die Errettung der Menschen durch Jesus Christus und die Wiederherstellung einer Verbindung zu Gott. Gottes sehnlichster Wunsch ist die Erwiderung seiner Liebe zu uns Menschen. 
Wenn wir unser Lebensziel entdecken und uns aus Liebe zu Gott danach richten, werden wir ein Leben in Fülle haben (Joh 10,10).

Entgegen weitläufiger Meinungen können Menschen nicht durch eigene Leistung Gott gefallen und so zu ihm kommen. Allein aus Gottes unverdienter Gnade werden wir von Gott angenommen. Die bewusste Anerkennung Jesu und aufrichtige Reue über unsere Sünden sind Zeichen dafür, Gottes Gnade und somit Errettung empfangen zu haben.

Gott liebt dich.

Gott liebte die Menschen so sehr,  daß er seinen einzigen Sohn hergab. Nun wird jeder, der sich auf den Sohn Gottes verläßt, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. Johannes 3, 16

Gott möchte, dass du ihn kennen lernst.

Jesus sagte: Ich bin gekommen, um das Leben in seiner ganzen Fülle zu bringen. Johannes 10, 10

Jesus betete: Darin besteht das ewige Leben: Die Menschen erkennen dich als den einzigen wahren Gott, und sie erkennen den, den du gesandt hast, Jesus Christus. Johannes 17,3

Aber warum erfahren viele Menschen diese persönliche Beziehung zu Gott nicht?

Was ist Sünde?

Der Sinn des Lebens ist es, in Gemeinschaft mit Gott zu leben. Der Mensch meint aber, sein Leben ohne Gott meistern zu können. Er lehnt sich gegen Gott auf oder ist ihm gegenüber gleichgültig. Diese Haltung nennt die Bibel Sünde. Sie führt zu einem falschen Verhältnis zum Mitmenschen und zu sich selbst. Verdeckte und offensichtliche Verfehlungen im mitmenschlichen Bereich haben ihre Wurzel in der zerstörten Beziehung zu Gott. 

Alle haben gesündigt und können deshalb nicht vor Gott bestehen. Römer 3,23

Was sind die Folgen der Sünde?

Eure Sünden scheiden euch von eurem Gott. Jesaja 59,2

Die Bibel bezeichnet das als geistlichen Tod: Die Folge der Sünde ist der Tod. Römer 6,23

Gott ist heilig. Der Mensch ist sündig. Zwischen beiden besteht eine tiefe Kluft. Der Mensch versucht durch eigenes Bemühen, durch gutes Leben, Philosophie, Religiosität oder Mitmenschlichkeit diese Kluft zu überbrücken. Doch alle Anstrengungen sind vergeblich, weil sie das Kernproblem der Sünde nicht lösen.

Der nächste Punkt zeigt uns die Antwort auf dieses Problem.

Jesus Christus ist für uns Mensch geworden.

 Schon die alttestamentlichen Propheten kündigten einen Retter an: 
Jesaja 9,5; Micha 5,1

Jesus ist dieser von Gott versprochene Retter. Er wurde Mensch, lebte auf dieser Erde und verkündigte durch sein Reden und Handeln die Herrschaft Gottes.
Philipper 2,7; Markus 1,15

Er lebte ohne Sünde, das heißt in einer ständigen Gemeinschaft mit dem Vater.
Hebräer 4,15; Johannes 10,30

Jesus sagte: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
 Johannes 14,6

Gott selbst hat durch sein Handeln die Kluft überbrückt, die uns von ihm trennt. Er sandte seinen Sohn Jesus Christus, der für uns starb. Dadurch können wir jetzt Vergebung und einen echten Neuanfang erfahren.

Jesus Christus starb stellvertretend für uns.

 Er starb, um die Trennung zwischen Gott und den Menschen zu beseitigen.

Denkt an Christus, der einmal und das gilt für immer für die Schuld der Menschen gestorben ist. Er, der Schuldlose, starb für die Schuldigen. Das tat er, um euch den Weg zu Gott freizumachen. 1.Petrus 3,18

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Römer 5,8

Jesus ist von den Toten auferstanden.

 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen. Apostelgeschichte 2,32

Seine Auferstehung bestätigt:

  • dass er Gottes Sohn ist; Römer 1,4
  • dass Gott bereit ist, uns zu vergeben; Apostelgeschichte 13,34
  • dass wir seine Gegenwart und Hilfe heute erfahren können. Johannes 14,1

Diese Gemeinschaft ist Gottes Geschenk und wird erlebt, wenn wir Jesus unser Vertrauen schenken.

 Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, allen, die an seinen Namen glauben. Johannes 1,12

Dazu gehört:

  • dass wir Gott unsere Schuld eingestehen;
  • dass wir seine Vergebung vertrauensvoll annehmen,
  • dass wir ihm die Führung unseres Lebens anvertrauen.

Jesus Christus spricht: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, bei dem will ich eintreten. Offenbarung 3,20

Es genügt nicht, diesen Aussagen nur gedanklich oder gefühlsmäßig zuzustimmen. Ein bewusstes „Ja“ dazu ist notwendig. Nachfolgend werden zwei Lebenseinstellungen vorgestellt:

Das Ich im Mittelpunkt des Lebens

Dieser Mensch bestimmt sein Leben selbst, auch wenn er sich vielleicht als Christ bezeichnet. Christus ist am Rande oder außerhalb seines Lebens mit den Bereichen Freundschaften, Beruf und Freizeit. Diese werden vom zentralen „Ich“ beherrscht, was oft zu Unzufriedenheit, Enttäuschung und Sinnlosigkeit führt.

Jesus Christus im Mittelpunkt des Lebens

Das Leben dieses Menschen wird von Christus bestimmt, weil er im Vertrauen Gottes Vergebung angenommen hat und Christus jeden Bereich seines Lebens unterstellt. In dieser engen Gemeinschaft mit Gott erfährt er zunehmend ein sinnerfülltes Leben.

  • Welche Lebenseinstellung trifft am ehesten auf dich zu?
  • Welche Lebenseinstellung würdest du bevorzugen?

Im folgenden wird erklärt, wie ein Leben mit Jesus Christus im Mittelpunkt beginnen kann:

Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg mit Gott. Gott kennt dich. Ihm kommt es nicht auf gut formulierte Worte an, sondern auf deine ehrliche Einstellung. Folgendes Gebet ist eine Möglichkeit, dein Vertrauen zu Gott auszudrücken:

Vater im Himmel, mir ist klar geworden, dass ich mein Leben selbst bestimmt habe und von dir getrennt bin. Vergib mir meine Schuld. Danke, dass du meine Sünden vergeben hast, weil Christus für mich gestorben und mein Erlöser geworden ist. Herr Jesus, bitte übernimm die Herrschaft in meinem Leben und verändere mich so, wie du mich haben willst.

Entspricht dieses Gebet deinem Verlangen?

Wenn ja, dann kannst du es jetzt zu deinem eigenen Gebet machen und Jesus wird, so wie er es versprochen hat, in dein Leben kommen. Jesus ermutigt uns: Bittet, dann wird euch gegeben, suchet, dann werdet ihr finden, klopfet an, dann wird euch geöffnet! Matthäus 7,7

Möchtest du das tun?

  • Jesus Christus wird Herr über dein Leben. Johannes 20,28
  • Er vergibt dir deine Sünden. Kolosser 1,14
  • Er schenkt dir Geborgenheit, Freude und Hoffnung. Römer 14,17
  • Du wirst ein Kind Gottes und darfst zu Gott „Vater“ sagen. Matthäus 6,9
  • Du erfährst die Kraft des Heiligen Geistes. Apostelgeschichte 2,38
  • Du beginnst, an dem sinnerfüllten Leben, für das Gott dich geschaffen hat, teilzuhaben. Johannes 10,10

Neues Leben aus der Kraft des Heiligen Geistes

Gott der Heilige Geist ist heute am Wirken. Er befähigt uns zu glauben und schenkt uns neues Leben. Das Leben des Christen ist ein Leben aus der Kraft des Heiligen Geistes. Er hilft uns, die Bibel zu verstehen und zu beten. Er schenkt uns Liebe zu Gott und den Mitmenschen.

Gewissheit des ewigen Lebens in Gemeinschaft mit Gott

Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und wir erhalten dieses Leben in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Das habe ich euch, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt, geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt. 1.Johannes 5,11-13

Das christliche Leben ist ein Wachstumsprozess. Deine Beziehung zu Christus vertieft sich, wenn du ihm in den Einzelheiten deines Lebens immer mehr vertrauen lernst. Dazu einige Ratschläge:

  • Versuche, dein Leben als Christ nicht aus eigener Kraft zu leben, sondern lebe fröhlich und zuversichtlich aus der Kraft des Heiligen Geistes. Nimm täglich die Vergebung in Anspruch, die dir in Jesus Christus zugesprochen ist.
  • Mache deinen Glauben nicht abhängig von deinem Temperament, deinen Gefühlen und wechselvollen Erfahrungen. Diese sind nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist die Verheißung Gottes in seinem Wort. Der Christ lebt im Glauben.

Die Grafik soll das Verhältnis zwischen Gottes Wort (in der Bibel), Glaube (unser Vertrauen in Gott und sein Wort) und Gefühl (eine Folge von Glauben und Gehorsam) veranschaulichen.

Ein Zug wird von der Lokomotive gezogen, nicht vom Anhänger. Setze dein Vertrauen auf die Glaubwürdigkeit Gottes und die Zusagen in seinem Wort, der Bibel. Der Glaube kommt vom Hören der Botschaft (Röm 10,17). 
„Nahe ist das Wort in deinem Munde und in deinem Herzen…Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit dem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten erweckt hat, so wirst du gerettet.“ (Röm 10,8-9).

  • Lies täglich einen Abschnitt aus der Bibel. Beginne zum Beispiel mit dem Johannesevangelium. Nimm dazu eine Bibellesehilfe zur Hand. Alternativ eine Audioversion hören.
  • Beginne und schließe den Tag mit einem Gebet. Bleibe im Gespräch mit Gott. Jede Freundschaft will gepflegt werden, auch die Gemeinschaft mit Gott.
  • Christsein ist keine Privatsache. Suche und pflege den Kontakt mit anderen Christen.
  • Behalte deinen Glauben nicht für dich, sondern lasse andere Menschen an deinem neugefundenen Leben mit Christus teilhaben.
  • Setze die Gaben, die Gott dir gegeben hat, für das Wohl anderer Menschen ein. Denn Glaube und Liebe sind eine Einheit.

Quelle: Campus für Christus: Gott persönlich kennenlernen, Gießen, 2017 – www.campus-d.de